Eine Evolutionsorientierte Perspektive: Regionale Varianten beruflicher Erstausbildungsaktivitäten in Deutschland
Das Projekt untersucht aus wirtschaftsgeographischer Perspektive, wie Niederlassungen ausländischer Unternehmen in Deutschland und lokale Akteure am Standort die berufliche Erstausbildung organisieren. Die berufliche Erstausbildung bezieht sich hier auf duale Ausbildung und duales Studium; sie bildet die zentrale Schnittstelle zwischen lokalem Arbeitsmarkt und betrieblichen Erfordernissen. Das Projekt untersucht, wie sich die beteiligten Akteure abstimmen und koordinieren. Ein besonderer Blick liegt dabei auf regionalen Entwicklungsprozessen. Die Kernfrage aus wirtschaftspädagogischer Sicht besteht darin, ob und warum das bestehende Ausbildungssystem in Deutschland von ausländischen Unternehmern angenommen und genutzt wird, sprich eine Anpassung an die „training culture“ des Gastlandes stattfindet.
Im Rahmen des Projekts werden Niederlassungen von Unternehmen aus den USA, dem UK, Frankreich, Japan und der Volksrepublik China in den Schwerpunktregionen Hamburg, Frankfurt am Main, Düsseldorf, Köln, Stuttgart und München betrachtet. In der Untersuchung werden Niederlassungen von kleinen, mittelgroßen und großen multinationalen Unternehmen verschiedener Branchen systematisch berücksichtigt. Darüber hinaus werden weitere im Themenkontext relevante Akteure in die Betrachtung gezielt miteinbezogen, wie berufsbildende Schulen und Hochschulen, Kammern, Wirtschaftsförderer etc.
Die empirische Grundlage des Projekts bilden die Auswertung einer Datenbank für Investitionsdaten und darauf aufbauend qualitative Interviews mit Schlüsselpersonen aus ausgewählten Unternehmen und anderen relevanten lokalen Akteuren.